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Sehr geehrter Patient,

 

die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) legt folgende Bestandteile der Vorsorgeuntersuchung des Mannes fest:

• gezielte Anamnese

• Inspektion und Palpation des äußeren Genitales einschließlich der entsprechenden Hautareale

• Abtasten der Prostata vom After aus

• Palpation regionärer Lymphknoten

• Befundmitteilung mit anschließender Beratung.

 

Der Umfang der Vorsorgeuntersuchung des Mannes wurde 1972 festgeschrieben und hat sich seitdem nicht geändert. Weder der Ultraschall noch das prostataspezifische Antigen (PSA) standen uns damals zur Verfügung. Eine Früherkennung (in erster Linie der onkologischen Erkrankungen im frühen, d.h. meist heilbaren Stadium) ist ohne den Ultraschall und ohne die PSA-Kontrolle in einem bestimmten Alter nicht möglich. Im Gegenteil zum Kassensystem honoriert die private Krankenversicherung die Erbringung der oben aufgeführten Leistungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung.

 

Die Folge des restriktiven Vorsorgeumfangs ist oft die Diagnose einer Tumorerkrankung im fortgeschrittenen Stadium, obwohl der Patient sämtliche, von der Kassenmedizin festgelegte Vorsorgeuntersuchungen in der Vergangenheit wahrgenommen hat. So eine Rationierung entspricht nicht den Ansichten und Erwartungen an eine moderne Medizin und untergräbt in solchen Fällen das Arzt-Patienten-Verhältnis.

 

Da wir als Ärzte einen soliden Untersuchungsumfang anstreben und auch mögliche Klagen wegen einer „nicht stattgefundener Aufklärung über individuelle Gesundheitsleistungen“ im späteren Falle einer fortgeschrittenen Erkrankung uns ersparen wollen, händigen wir jedem Patienten, der zur Vorsorgeuntersuchung kommt, ein Informationsheft aus. Die Flyer, die diesem Heft beigelegt sind, informieren Sie über den Inhalt weniger sinnvollen Zusatzuntersuchungen. Diese Zusatzuntersuchungen, die im Rahmen der Vorsorge als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) erbracht werden können, bilden die Grundsteine einer modernen Vorsorgeuntersuchung und ermöglichen es uns, viele, in erster Linie bösartige Erkrankungen, in ihrem heilbaren Frühstadium zu erkennen.

Moderne urologische Vorsorgeuntersuchung

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